Schlangen in Saudi-Arabien – gefährliche Arten, Lebensräume & Verhalten 2025

Veröffentlicht von

Saudi-Arabien ist eines der trockensten Länder der Welt – ein Land aus Wüste, Felsen und Sand.
Doch trotz der extremen Bedingungen lebt hier eine erstaunliche Vielfalt an Tieren, darunter auch zahlreiche Schlangenarten.
Einige davon sind giftig, viele aber völlig harmlos.
In diesem Artikel erfährst du alles über die Schlangen in Saudi-Arabien, ihre Lebensräume, Gefahren und den richtigen Umgang bei Begegnungen.

Hornviper in der Wüste

1. Überblick: Schlangen in Saudi-Arabien

In Saudi-Arabien wurden bisher über 30 verschiedene Schlangenarten nachgewiesen.
Sie leben in unterschiedlichen Lebensräumen – von der Rub al-Khali-Wüste über Gebirgsregionen bis hin zu den Küsten am Roten Meer und im Osten am Persischen Golf.

Die meisten Schlangen sind scheu, nachtaktiv und fliehen, sobald sie Menschen wahrnehmen.
Nur wenige Arten sind wirklich gefährlich – und Begegnungen bleiben selten.

  • Wüstenbewohner: Sandvipern, Hornvipern, Wüstenrennschlangen
  • ⛰️ Gebirge: Kettenvipern, Bergschlangen
  • Küste & Meer: hochgiftige Seeschlangen

2. Giftige Schlangen in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien beherbergt einige der giftigsten Schlangen der arabischen Halbinsel.
Dennoch gilt: Sie beißen nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Wer aufmerksam ist und nicht barfuß im Sand läuft, hat kaum ein Risiko.

Arabische Kettenviper (Echis coloratus)

Die Arabische Kettenviper ist die wohl gefährlichste Schlange Saudi-Arabiens.
Sie lebt vor allem in felsigen Gebieten des Westens und Südens, z. B. im Asir-Gebirge und bei Taif.
Ihr Gift wirkt auf Blut und Gewebe, und sie kann blitzschnell zuschlagen.

  • Länge: 40–60 cm
  • Lebensraum: Felsen, Wadis, trockene Steppen
  • Gift: hämotoxisch (zerstört Blutzellen und Gewebe)
  • Merkmal: raschelndes Zischgeräusch durch Reiben der Schuppen

Verhalten: Sehr defensiv – sie warnt zuerst laut, bevor sie beißt.

Hornviper (Cerastes cerastes)

Diese Viper ist leicht an den kleinen Hörnern über ihren Augen zu erkennen.
Sie lebt in den Sandwüsten der Rub al-Khali und des Empty Quarter und ist perfekt getarnt.
Ihr Biss kann schmerzhaft sein, ist aber selten lebensgefährlich.

  • Farbe: gelblich bis rötlich, je nach Sandfarbe
  • Lebensweise: nachtaktiv, vergräbt sich tagsüber

Arabische Sandviper (Cerastes gasperettii)

Sehr ähnlich zur Hornviper, aber etwas kleiner.
Sie bewegt sich in typischer „Sidewinding“-Bewegung quer über den Sand.
Ihr Gift wirkt blut- und gewebeschädigend, aber sie beißt nur, wenn sie überrascht wird.

Arabische Kobra (Naja arabica)

Eine der seltensten Schlangen in Saudi-Arabien.
Sie kommt vor allem im Südwesten, an der Grenze zum Jemen, vor – in den feuchteren Gebieten des Asir-Gebirges.
Sie hebt den Vorderkörper, wenn sie sich bedroht fühlt, und faucht laut.

  • Länge: bis 1,5 Meter
  • Gift: stark neurotoxisch (wirkt auf das Nervensystem)
  • Gefährlichkeit: potenziell tödlich, aber extrem seltene Begegnungen

Saudi-Arabien zählt zu den wenigen Ländern der Region, in denen diese Kobra noch in freier Wildbahn vorkommt.

Wüstenotter (Pseudocerastes persicus)

Diese seltene, schön gemusterte Viper lebt im Norden Saudi-Arabiens, nahe der Grenze zu Jordanien und Irak.
Sie besitzt keine auffälligen Hörner, aber ihre Kopfstruktur ist breit und dreieckig.

  • Lebensraum: steinige, karge Wüsten
  • Aktivität: nachts und in der Dämmerung

3. Ungiftige Schlangen in Saudi-Arabien

Die meisten Schlangenarten des Landes sind ungiftig und harmlos.
Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie Nagetiere und Insekten in Schach halten.

Arabische Sandboa (Eryx jayakari)

Eine kleine, dicke Schlange, die sich im Sand eingräbt.
Sie ist völlig harmlos, bewegt sich langsam und lebt von kleinen Eidechsen.

Wüstenrennschlange (Psammophis schokari)

Diese schnelle, tagaktive Schlange ist in ganz Saudi-Arabien verbreitet.
Ihr leichter Giftgehalt hilft beim Beutefang, ist aber für Menschen völlig ungefährlich.

Arabische Rattenschlange (Platyceps rhodorachis)

Lebt in der Nähe von Oasen, Farmen und Dörfern, wo sie Mäuse und kleine Vögel jagt.
Sie kann über einen Meter lang werden, ist aber völlig harmlos.

4. Seeschlangen im Roten Meer und Persischen Golf

Saudi-Arabien hat zwei lange Küstenlinien – im Westen am Roten Meer und im Osten am Arabischen Golf.
Dort leben mehrere Arten hochgiftiger, aber friedlicher Seeschlangen.

  • Merkmale: flacher, paddelartiger Schwanz, schwarz-gelbe Streifen
  • Gift: extrem stark, aber kaum Bissfälle
  • Lebensraum: Korallenriffe, Mangroven, flache Küstengewässer

Seeschlangen sind neugierig, kommen regelmäßig zum Atmen an die Oberfläche, und gelten als ungefährlich, solange man sie nicht anfasst.

5. Verhalten bei Schlangenbegegnungen

Auch in Saudi-Arabien gilt: Schlangen greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Die meisten Bisse passieren, wenn Menschen auf sie treten oder versuchen, sie zu fangen.

Verhaltenstipps:

  • Nie barfuß im Sand oder in Felsen laufen
  • Nachts immer Taschenlampe benutzen
  • Schuhe und Kleidung morgens ausschütteln
  • Schlangen nicht bedrängen oder mit Stöcken vertreiben

Erste Hilfe bei Schlangenbiss

  • Ruhe bewahren, Bewegung vermeiden
  • Bissstelle ruhigstellen, aber nicht abbinden
  • Sofort medizinische Hilfe holen – Notrufnummer in Saudi-Arabien: 997
  • Wenn möglich: Foto oder Beschreibung der Schlange

In Krankenhäusern der größeren Städte (z. B. Riad, Jeddah, Dammam) sind Gegengifte für die wichtigsten Schlangenarten verfügbar.

6. Wann sind Schlangen aktiv?

Schlangen sind wechselwarme Tiere und meiden extreme Hitze.
Sie sind vor allem aktiv in den kühleren Stunden des Tages – morgens und abends.
Im Sommer sind sie meist nachtaktiv, während sie im Winter träger werden.

In der Rub al-Khali oder anderen Wüstenregionen kommen sie vor allem im Frühling und Herbst häufiger vor.

7. Mythen & Realität

Viele Menschen glauben, dass Saudi-Arabiens Wüsten von gefährlichen Schlangen wimmeln – das ist ein Irrglaube.
Tatsächlich sind sie selten zu sehen.
Selbst Beduinen, die ihr ganzes Leben in der Wüste verbringen, sehen sie nur gelegentlich.

  • Schlangen greifen keine Menschen an
  • Sie fauchen oder zischen als Warnung
  • Ein Großteil der Arten ist harmlos oder leicht giftig

8. Schlangen & Naturschutz

Saudi-Arabien schützt zunehmend seine Tierwelt.
In Nationalparks wie dem Asir National Park oder dem Uruq Bani Ma’arid Reserve leben viele Reptilienarten.
Durch Jagdverbote und Aufklärungskampagnen versucht das Land, das Gleichgewicht der Natur zu erhalten.

9. Fazit

Die Schlangen in Saudi-Arabien sind faszinierende, aber missverstandene Tiere.
Nur wenige sind gefährlich, und Begegnungen sind selten.
Mit etwas Vorsicht und Respekt kann man die Wüsten und Berge des Königreichs gefahrlos erkunden – und dabei vielleicht sogar eine dieser beeindruckenden Schlangen beobachten.

Gefährliche Tiere & Schlangen auf der Arabischen Halbinsel
Gefährliche Tiere VAE Gefährliche Tiere Dubai
Gefährliche Tiere Oman Schlangen Oman
Gefährliche Tiere Katar Schlangen Katar
Schlangen Saudi-Arabien Spinnen Dubai

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert