Katar liegt mitten auf der Arabischen Halbinsel – mit trockenen Ebenen, Felsen und Sanddünen, die vielen Reptilien als Lebensraum dienen.
Darunter auch einige Schlangenarten, die perfekt an das Leben in der Wüste angepasst sind.
In diesem Artikel erfährst du, welche Schlangen in Katar vorkommen, welche davon giftig sind und wie man sich bei Begegnungen richtig verhält.

1. Überblick: Schlangen in Katar
Die Tierwelt Katars ist artenärmer als im benachbarten Oman oder in den VAE, doch auch hier gibt es rund 15 verschiedene Schlangenarten.
Die meisten davon sind harmlos und meiden den Kontakt mit Menschen.
Nur wenige Arten sind giftig – und auch diese sind scheu und nachtaktiv.
Schlangen leben in Katar vor allem in folgenden Lebensräumen:
- ️ Wüstengebiete – Sandvipern und Wüstenottern
- ⛰️ Steinige Ebenen – Kettenvipern, Rennschlangen
- Küstenregionen – Seeschlangen im Persischen Golf
Hinweis: In Doha oder anderen Städten wirst du kaum jemals eine Schlange sehen.
Sie leben vor allem in abgelegenen Regionen im Norden, Westen und an der Grenze zu Saudi-Arabien.
2. Giftige Schlangen in Katar
Nur wenige Schlangenarten in Katar sind tatsächlich giftig.
Sie greifen nicht aktiv an, sondern beißen nur, wenn sie sich bedroht fühlen oder versehentlich getreten werden.
Arabische Sandviper (Cerastes gasperettii)
Die Arabische Sandviper ist die bekannteste Schlange Katars.
Man erkennt sie leicht an den kleinen Hörnern über den Augen und ihrem typischen Zickzack-Muster.
Sie vergräbt sich tagsüber fast vollständig im Sand, nur die Augen und der Kopf ragen heraus.
- Länge: 40–60 cm
- Lebensraum: Sanddünen, Halbwüsten
- Gift: wirkt auf Blut und Gewebe (Hämotoxin)
- Gefährlichkeit: schmerzhaft, aber selten tödlich
Tipp: Nachts mit Taschenlampe gehen und nie barfuß im Sand laufen – besonders in den Dünen westlich von Doha.
Arabische Kettenviper (Echis coloratus)
Die Kettenviper ist kleiner als die Sandviper, aber deutlich aggressiver.
Sie bevorzugt steinige Gebiete und Felsspalten.
Wenn sie sich bedroht fühlt, reibt sie ihre Schuppen aneinander – das erzeugt ein deutliches Zisch- oder Raschelgeräusch als Warnsignal.
- Farbe: hellbraun mit weißen Querbändern
- Lebensraum: felsige Wüstengebiete, Steinebenen
- Gift: stark blut- und gewebezerstörend
- Gefährlichkeit: medizinischer Notfall, aber selten tödlich
Hornviper (Cerastes cerastes)
Die Hornviper kommt in Katar seltener vor, eher in den westlichen Grenzgebieten zu Saudi-Arabien.
Sie sieht der Arabischen Sandviper ähnlich, ist aber etwas größer und kräftiger gebaut.
- Länge: bis 80 cm
- Merkmal: auffällige Hörner, sandgelbe Färbung
- Gift: hämotoxisch, verursacht starke Schmerzen
Ihr Biss ist selten, da sie sehr träge ist und sich meist schnell eingräbt, wenn Gefahr droht.
3. Ungiftige Schlangen in Katar
Die meisten Schlangenarten in Katar sind nicht giftig und harmlos.
Sie leben von kleinen Nagetieren, Vögeln und Eidechsen und halten das ökologische Gleichgewicht aufrecht.
Wüstenrennschlange (Psammophis schokari)
Diese schnelle, tagaktive Schlange ist in Katar weit verbreitet.
Sie ist schlank, hell gefärbt und bewegt sich blitzschnell über den Sand.
- Länge: 1–1,2 Meter
- Gift: nur leicht giftiger Speichel – für Menschen ungefährlich
- Verhalten: flieht sofort bei Annäherung
Arabische Sandboa (Eryx jayakari)
Eine kleine, gedrungene Schlange, die sich im Sand eingräbt.
Sie ist langsam und völlig harmlos, wird aber oft für eine Viper gehalten.
- Länge: 50–70 cm
- Lebensweise: nachtaktiv, versteckt sich im Sand
Arabische Rattenschlange (Platyceps rhodorachis)
Die Arabische Rattenschlange ist ein häufiger Bewohner von Oasen und Feldern.
Sie jagt Mäuse und kleine Vögel und ist ein nützlicher Helfer für die Landwirtschaft.
4. Seeschlangen vor der Küste Katars
Im warmen, flachen Wasser des Persischen Golfs leben mehrere Arten von Seeschlangen.
Sie sind hochgiftig, aber extrem friedlich – Taucher und Fischer sehen sie regelmäßig.
- Lebensraum: Küstengewässer bei Al Wakrah, Al Khor, Ras Laffan
- Merkmale: schwarz-gelbe Querstreifen, flacher Schwanz zum Schwimmen
- Länge: 1–1,5 Meter
Seeschlangen atmen Luft und kommen regelmäßig an die Oberfläche.
Bisse sind extrem selten und geschehen meist nur, wenn ein Tier versehentlich gefangen wird.
5. Verhalten bei Schlangenbegegnungen
Schlangen sind keine Angreifer – sie verteidigen sich nur, wenn sie überrascht oder bedrängt werden.
Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen kannst du jede Gefahr vermeiden.
- Nie barfuß im Sand oder zwischen Steinen gehen
- Schuhe und Zelt vor Gebrauch ausschütteln
- Nachts mit Taschenlampe unterwegs sein
- Keine Tiere berühren oder vertreiben
Erste Hilfe bei Schlangenbiss
- Ruhe bewahren, Bewegung vermeiden
- Gebissene Stelle ruhigstellen
- Nicht abbinden oder ausschneiden
- Sofort ärztliche Hilfe holen (Notruf 999)
In den großen Krankenhäusern Katars, z. B. im Hamad Medical Corporation Hospital in Doha, sind Gegengifte vorhanden.
6. Wann sind Schlangen aktiv?
Schlangen in Katar sind nachtaktiv.
Tagsüber verstecken sie sich unter Steinen oder in Sandhöhlen, um der Hitze zu entkommen.
Besonders aktiv sind sie im Frühjahr (März–Mai) und Herbst (September–November), wenn die Temperaturen mild sind.
Im Hochsommer (Juli–August) ziehen sie sich tief in den Boden zurück, um die extreme Hitze zu vermeiden.
7. Mythen & Realität
Viele Touristen glauben, dass die Wüste Katars voller gefährlicher Tiere sei – das ist ein Irrtum.
In Wahrheit sind Schlangen dort selten zu sehen.
Meist bekommt man sie nur nachts oder weit abseits der Städte zu Gesicht.
- Schlangen greifen keine Menschen an
- Sie beißen nur, wenn sie sich bedroht fühlen
- Selbst giftige Arten fliehen in der Regel zuerst
8. Schlangen & Naturschutz
Auch in Katar stehen einige Schlangenarten unter Schutz.
Die Regierung bemüht sich, den Lebensraum der Reptilien zu bewahren – besonders in der Nähe von Oasen, Mangroven und Wüstenreservaten wie dem Al Reem Biosphere Reserve.
Diese Tiere sind ein wichtiger Teil des Ökosystems: Sie kontrollieren Nagetierpopulationen und tragen zum natürlichen Gleichgewicht der Wüste bei.
9. Fazit
Schlangen in Katar sind faszinierende, aber oft missverstandene Tiere.
Nur wenige Arten sind gefährlich, und Begegnungen sind selten.
Wer in der Wüste wandert oder campiert, sollte einfach aufmerksam bleiben und den Tieren mit Respekt begegnen.
Dann bleibt die Begegnung mit Katars Reptilienwelt ein spannendes, aber sicheres Naturerlebnis.
| Gefährliche Tiere & Schlangen auf der Arabischen Halbinsel | |
|---|---|
| Gefährliche Tiere VAE | Gefährliche Tiere Dubai |
| Gefährliche Tiere Oman | Schlangen Oman |
| Gefährliche Tiere Katar | Schlangen Katar |
| Schlangen Saudi-Arabien | Spinnen Dubai |