Schlangen im Oman – gefährliche und harmlose Arten 2025

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Der Oman ist bekannt für seine endlosen Wüsten, felsigen Gebirge und heißen Küstenebenen – ein ideales Lebensumfeld für viele Tierarten, darunter auch Schlangen.
Wer im Oman wandert, campt oder mit dem Auto durch abgelegene Regionen fährt, sollte wissen, welche Schlangen hier vorkommen und wie man sich richtig verhält.
Dieser Artikel zeigt dir alle wichtigen Infos über die Schlangenarten im Oman, ihre Lebensräume, Gefahren und Tipps zur Vermeidung von Begegnungen.

Schlange in der Wüste in Oman - Hornotter

Schlangen im Oman – ein kurzer Überblick

Im Sultanat Oman leben rund 20 verschiedene Schlangenarten.
Davon sind nur wenige wirklich gefährlich für den Menschen.
Die meisten sind klein, scheu und ziehen sich sofort zurück, wenn sie gestört werden.
Dennoch lohnt sich ein genauer Blick – denn einige Arten zählen zu den giftigsten Schlangen der Arabischen Halbinsel.

Man unterscheidet grundsätzlich drei Lebensräume:

  • Wüste & Halbwüste – Sandvipern, Hornvipern, Wüstenottern
  • ⛰️ Gebirge – Berg- und Felsvipern
  • Küste & Meer – Seeschlangen

1. Giftige Schlangen im Oman

Giftige Schlangen kommen im Oman vor allem in den trockenen Wüstenregionen im Norden, Osten und Südwesten vor.
Sie sind nachtaktiv und meist harmlos, solange man ihnen nicht zu nahe kommt.

Arabische Sandviper (Cerastes gasperettii)

Die Arabische Sandviper ist eine der bekanntesten Schlangen im Oman.
Sie erkennt man an den kleinen Hörnern über ihren Augen.
Die Art lebt im feinen Wüstensand und ist perfekt getarnt – sie kann sich fast vollständig eingraben.

  • Größe: 40–60 cm
  • Lebensraum: Sanddünen, Wadis, Halbwüsten
  • Gift: Hämotoxisch (wirkt auf Blut und Gewebe)
  • Gefährlichkeit: Biss sehr schmerzhaft, aber selten tödlich

Tipp: Wer nachts im Wüstencamp unterwegs ist, sollte immer Schuhe tragen und den Boden mit der Taschenlampe absuchen.

Hornviper (Cerastes cerastes)

Die Hornviper ist eng mit der Sandviper verwandt, aber etwas größer und kräftiger.
Ihre Giftzähne können tiefe Wunden verursachen.
Sie züngelt häufig, um Gerüche wahrzunehmen, und bewegt sich seitlich schlängelnd („Sidewinding“).

  • Farbe: gelblich oder rötlich, perfekt angepasst an den Sand
  • Aktivität: nachtaktiv, besonders nach Sonnenuntergang

Arabische Kobra (Naja arabica)

Die Arabische Kobra ist die einzige echte Kobra der Arabischen Halbinsel.
Sie lebt vor allem im Grenzgebiet zu Jemen und Saudi-Arabien und ist im Oman sehr selten.

  • Länge: bis 1,5 Meter
  • Verhalten: aufgerichtete Drohhaltung bei Bedrohung
  • Gift: stark neurotoxisch – sofort medizinische Hilfe nötig

In der Regel meidet die Arabische Kobra den Kontakt mit Menschen.
Bisse sind äußerst selten und betreffen meist Landarbeiter oder Hirten in abgelegenen Gebieten.

Arabische Kettenviper (Echis coloratus)

Diese kleine, gedrungene Schlange ist durch ihre sandfarbene Haut mit hellen Querbändern leicht zu erkennen.
Sie gehört zu den gefährlichsten Vipern der Region, weil sie sich in der Nähe menschlicher Siedlungen aufhält.

  • Gift: stark blut- und gewebezerstörend
  • Gefährlichkeit: medizinischer Notfall, aber selten tödlich
  • Verhalten: macht ein charakteristisches Zischgeräusch durch Reiben der Schuppen

2. Ungiftige Schlangen im Oman

Die meisten Schlangen im Oman sind ungiftig und völlig harmlos.
Sie helfen sogar, Nagetiere und Insekten zu kontrollieren.
Zu den häufigsten Arten zählen:

Arabische Sandboa (Eryx jayakari)

Eine kleine, dicke Schlange mit glatter Haut, die sich gern im Sand eingräbt.
Sie wird oft mit einer Viper verwechselt, ist aber ungiftig und sehr friedlich.

  • Länge: bis 70 cm
  • Verhalten: nachtaktiv, langsam, kaum aggressiv

Arabische Rattenschlange (Platyceps rhodorachis)

Diese flinke, ungiftige Schlange lebt in der Nähe von Dörfern und Gärten, wo sie Mäuse jagt.
Sie kann bis zu 1,2 Meter lang werden und ist für Menschen völlig ungefährlich.

Wüstenrennschlange (Psammophis schokari)

Eine sehr schnelle, tagaktive Schlange, die häufig in offenen Wüstengebieten zu sehen ist.
Ihr leicht giftiger Speichel hilft ihr beim Beutefang, ist aber für Menschen harmlos.

3. Seeschlangen vor der omanischen Küste

Vor der Küste des Oman – besonders im Arabischen Meer und Golf von Oman – leben zahlreiche Seeschlangen.
Sie sind extrem giftig, aber auch sehr friedlich und beißfaul.

  • Lebensraum: Küstengebiete, Korallenriffe, Mangroven
  • Farbe: schwarz-gelbe Querstreifen
  • Länge: 1–1,5 Meter

Seeschlangen atmen Luft, kommen also regelmäßig an die Oberfläche.
Taucher sehen sie häufig – sie sind neugierig, aber nicht aggressiv.
Bisse sind äußerst selten.

4. Verhalten bei Schlangenbegegnungen

Die wichtigste Regel: Nie eine Schlange anfassen oder bedrängen.
Die Tiere greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Wer in der Natur unterwegs ist, kann durch einfaches Verhalten fast alle Risiken vermeiden.

  • Nachts nur mit Taschenlampe gehen
  • Schuhe und Kleidung morgens ausschütteln
  • Keine Hände unter Steine oder in Felsspalten stecken
  • Schlangen nicht mit Stöcken vertreiben – einfach Abstand halten

Erste Hilfe bei Schlangenbiss

  • Ruhe bewahren und Bewegung vermeiden
  • Bissstelle ruhigstellen und nicht abbinden
  • Sofort medizinische Hilfe anfordern
  • Wenn möglich, Foto oder Beschreibung der Schlange merken

In den größeren Krankenhäusern Omans (z. B. Muscat, Salalah, Nizwa) sind Antiseren gegen die wichtigsten Schlangengifte vorhanden.

5. Wann sind Schlangen aktiv?

Schlangen sind wechselwarm und meiden extreme Hitze.
Am aktivsten sind sie in den frühen Morgenstunden und nach Sonnenuntergang.
Im Sommer ziehen sie sich tagsüber in den Schatten zurück oder graben sich in den Sand ein.

Tipp: Wer in den Wintermonaten reist (November bis März), wird mit Schlangen kaum in Berührung kommen – sie sind dann träge oder inaktiv.

6. Mythen und Fakten

Viele Menschen glauben, dass in der Wüste überall Schlangen lauern – das ist falsch.
Die meisten Begegnungen finden nur statt, wenn man gezielt in ihre Lebensräume eindringt.
Selbst in der Rub al-Khali, einer der heißesten Wüsten der Welt, sind Schlangen selten sichtbar.

  • Schlangen jagen keine Menschen – sie verteidigen sich nur
  • Ein lautes Zischen ist ein Warnsignal, kein Angriff
  • Schlangen in Oman sind Teil des ökologischen Gleichgewichts

7. Gefährdung & Schutz

Einige Schlangenarten im Oman stehen unter Schutz.
Durch Straßenbau, Tourismus und Abfall in der Wüste verlieren sie zunehmend Lebensraum.
Der Oman hat in den letzten Jahren mehrere Naturschutzgebiete eingerichtet, in denen auch Reptilienpopulationen überwacht werden.

Zu den geschützten Gebieten zählen:

  • Jebel Akhdar (Bergregion im Norden)
  • Al Sharqiya Sands (Wüstengebiet)
  • Khawr Rouri & Dhofar-Region (Küsten- und Waldgebiet)

8. Fazit

Schlangen im Oman sind faszinierende, aber meist scheue Tiere.
Nur wenige Arten sind wirklich gefährlich – und selbst diese greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Mit etwas Vorsicht und Respekt kannst du die Natur des Oman gefahrlos genießen.
Besonders für Naturfreunde, Fotografen und Wüstenliebhaber ist das Beobachten dieser Tiere ein spannendes Erlebnis – aus sicherer Entfernung.

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